{:de}Zweiter Tag: (Outdoor) Biogas und Wasserpumpe{:}{:en}Second day: (Outdoor) biogas and water pump{:}

Eigentlich wollte ich gleich morgens mit ins Dorf Elwasambi fahren, das ca. 45 Minuten von Kakamega entfernt ist. Dort sollte heute die neue Wasserpumpe eingebaut werden, die ganz ohne elektrischen Strom auskommt. Da die Pumpe in der Uni gelagert wurde, war es nicht so einfach, sie dort heraus zu bekommen. Die Dekanin musste persönlich am Ausgang vorsprechen, damit klar ist, dass alles seine Richtigkeit hat. Dies dauerte über eine Stunde. Dann konnte das Team losfahren. Allerdings ohne mich. Denn während wir warteten traf ich Prof. Wamocho wieder, der mich promt einlud mit zu einem Camp zu kommen, in dem man eine Biogasanlage einbauen könnte. Ich sagte spontan zu. Auf dem Weg dorthin unterhielten wir uns prima und ich lernte wieder eine Menge über Kenia. Z.B., dass es ein großes Problem ist, dass der Regenwald abgeholzt wird.

Am Camp angekommen, mussten wir durch zwei Sicherheitsschleusen gehen. Ich wunderte mich, warum es extra gut bewacht wird, bis es mir dämmerte, dass es ein Gefangenenlager ist, speziell für 17 bis 19-Jährige. Aber zum Glück ist es ein Rehabilitationslager nach den Borstel-Prinzip, in dem die jungen Leute an nützliches Tun, speziell in der Landwirtschaft und im Metallbau.

An diesem Tag war die Board-Sitzung und ich lernte die Entscheider kennen. Beim Rundgang wurde sofort klar, was eine Herausforderung ist. In der Küche z.B. wird mit Holz gefeuert, das aus dem nahen Regenwald genommen wird. Die Küche war total verraucht und ich kam mir vor wie im Mittelalter.

Auf der anderen Seite sah ich die sehr gepflegten Felder und gute Tierhaltung, die von den jungen Straffälligen bewirtschaftet werden und die eine Menge Abfälle produzieren. Da liegt es wirklich nahe einen Fermenter zu betreiben, der Biogas produziert, das in der Küche zum Kochen verwendet werden kann. Einen Motor für die Stromerzeugung habe ich nicht empfohlen, da dies sehr viel besser mit PV-Anlagen gemacht werden kann. Zurück in Deutschland werde ich versuchen ein Projekt daraus zu stricken.

Nach der Rückkehr auf den Campus und dem Mittagessen fuhr ich ins Dorf. Unterwegs mussten noch Seile besorgt werden. Die Strecke teilt sich in eine gut asphaltierte Straße und einem Dschungelweg, der dem Fahrer alles abverlangte. Der Toyota setzte dann auch einige Male auf, so dass ich Zweifel hatte, dass er es wirklich bis ans Ziel schafft. Am Ende ging alles gut und ich traf Martin und Markus beim Zusammenbauen der Pumpe. Scheinbar war das ganze Dorf vor Ort und schaute zu. Sie hatten den ganzen Vormittag mit der obligatorischen Willkommenszeremonie zugebracht und konnten so erst relativ spät anfangen zu schrauben.

Als die Pumpe zusammengesetzt war, wurde sie gewässert, was gar nicht so einfach war, da der Fluss 2.5 Meter tiefer als das Ufer liegt. Aber mit Hilfe der Dorfbewohner kam die Pumpe ins Wasser.

Dort wurde sie mit Trichtern und Schläuchen vervollständigt. Die nächste und eigentliche entscheidende Herausforderung war die Befestigung der Pumpe am Ufer. Dazu musste durch den Fluss geschwommen werden. Nach einigen Versuchen gelang es die Pumpe so stark am Uferbewuchs zu verankern, dass sie auch tatsächlich über einen langen Zeitraum hält. Und nun pumpt sie fleißig Wasser aufs Feld. HAKUNA MATATA!

Wasserpumpe Video

Um wieder nach Hause zu kommen, musste ich ein Machtwort sprechen, denn sie hätten uns mit ihrer Gastfreundschaft am liebsten dort behalten. Um ein Abschiedsfoto kamen wir aber nicht herum.

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