Dritter Tag: Arduino, Job Expo und Wahlkampf

Nach der ersten Besprechung beim Frühstück fuhr der Bus wie üblich um 8.30 Uhr zur Uni. Ich wollte mich etwas bewegen, deshalb entschied ich mich den dreißigminütigen Fußweg zu nehmen. Neben der Bewegung bekomme ich beim Laufen immer viel mehr von der Umgebung mit. Interessant ist für mich z.B. wie der Verkehr fließt, wie die Häuser aussehen oder Einblicke in Gärten und Höfe, die man sonst nicht hat.

 

Während unsere Maschinenbau-Ingenieure noch einmal zur Wasserpumpe fuhren, hielt Prof. Schrader heute schon seinen dritten! Workshop, diesmal zum Thema Arduino, einem Mikrokontroler-System. Mit ihm können sehr einfach verschiedene Sensoren wie Temperatur- und Feuchtigkeitssensor mit verschiedenen Aktoren verbunden werden. Für unsere Kolleginnen und Kollegen aus dem Biologie-Department der MMUST stellt die Arduinoplattform eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, um kontinuierlich die Bedingungen in einem Komposthaufen zu messen. Gemeinsam arbeiteten Biologen und Informatiker des Computer Science Department, um verschiedene Schaltungen mit LEDs und Sensoren zu realisieren. Dadurch konnten sie die vielfältigen Möglichkeiten von Arduino kennenlernen. Absolut interdisziplinär und praktisch angewandt, so wie es sein soll.

Herr Ewert und ich gingen dann zu der groß angekündigten Career and Job Expo, um zu sehen, wie solch ein Event hier funktioniert. Als wir an der Multipurpose-Hall ankamen, wurden wir von der Security aufgefordert sofort als Special Guests mit rein zu kommen. Wir wurden dann in der ersten Reihe, direkt beim Sprecher platziert und durften uns (oder besser sollten uns unbedingt) ins Gästebuch eintragen. Dann bekamen wir mit, dass wir mitten in einen Wahlkampf hineingeraten waren. Der Sprecher war Senator der Oppositionspartei in Kenia und warb lautstark und mit allen rhetorischen Tricks um Stimmen. Als wir es dann schafften uns ohne großen Aufhebens aus der Halle zu entfernen, wurden wir promt zu einem Zelt begleitet, vor dem wir ausgiebig fotografiert wurden und wo wir uns natürlich wieder in ein Gästebuch eintragen mussten. Dieses passierte uns noch zweimal, so lernten wir aber gefühlt fast alle Aussteller kennen. Studenten zeigten ihre Entwicklungen, wie mit Altpapier aufbereiteter Beton oder Honig von stachellosen Bienen, von dem wir uns auch je eine Portion kauften.

Am Abschlussworkshop gab es wieder eine rege Beteiligung. Prof. Wikarski erläuterte das weitere Vorgehen im Projekt und speziell den für September vorgesehenen Workshop in Brandenburg und Magdeburg. Es herrschte ein großes Interesse an einer Teilnahme auf Seiten der Kenianer. Insgesamt waren die drei Tage sehr intensiv und sehr erfolgreich.

Nach einer herzlichen Verabschiedung in der Uni folgten wir einer Einladung zu Dr. Mario Kollenberberg nach Hause. Das von seiner Frau und ihm vorbereitete Essen überstieg alles was der Geschmackssinn sich wünscht und der Magen fassen kann. Mir fehlen leider die Namen all der Köstlichkeiten, auf dem Bild kann man sie aber sehen. Es war ein sehr gelungener Abend, ASANTE SANA  noch einmal an dieser Stelle! 

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