Die Industrie 4.0 hat die Automatisierung und Digitalisierung in großen Produktionsbetrieben – den „stählernen Hallen riesiger Fabriken“ – revolutioniert. Doch die Potenziale dieser Technologien reichen weit über die klassische Industrie hinaus. Auch die Landwirtschaft kann von IoT-Technologien enorm profitieren, insbesondere in Regionen, die stark von klimatischen Herausforderungen geprägt sind. Im Rahmen des Projekts ELI (Englischsprachige Lehrinkremente) der Technischen Hochschule Brandenburg (THB) wagen wir mit Studierenden und Professoren verschiedener Fachbereiche der Masinde Muliro University of Science and Technology (MMUST) in Kenia den Schritt, digitale Innovationen in die traditionelle Landwirtschaft zu bringen.
Das ELI-Projekt: Internationalisierung und Wissenstransfer
Im Rahmen des ELI-Projekts soll die Internationalisierung des Curriculums gestärkt und Studierenden eine Plattform geboten werden, um internationale und interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln. Die Zusammenarbeit mit der MMUST ermöglicht es, moderne Technologien gezielt in praxisnahe Agrarprojekte zu integrieren und so die Lehre an beiden Hochschulen nachhaltig zu bereichern.
Reise in die Realität: Ein interkulturelles Erlebnis
Unsere Reise begann in Berlin mit einem Flug nach Nairobi, gefolgt von einer zehnstündigen Busfahrt in den Westen Kenias. Während der Anreise war der Status vor Ort noch unbekannt – wie weit frühere Projekte fortgeschritten waren und welche konkreten Bedürfnisse in der Landwirtschaft bestanden, würden wir erst bei unserer Ankunft erfahren. Die Fahrt bot uns gleichzeitig einen authentischen Einblick in die kulturelle Vielfalt und den Alltag der kenianischen Bevölkerung, fernab touristischer Einflüsse.
Digitale Innovation für die Landwirtschaft
Mit einer Vielzahl von Sensoren, LoRaWAN-Gateways und Raspberry Pi-Computern im Gepäck waren wir vorbereitet, verschiedene Szenarien umzusetzen: smarte Gewächshäuser, Biogasanlagen und modulare Wetterstationen. Ziel ist es, diese Technologien gemeinsam mit den Studierenden und Professoren der MMUST so einzusetzen, dass sie direkt in bestehende agrarwissenschaftliche Projekte der Universität integriert werden. Dabei sollen die Lösungen nicht nur die Produktivität steigern, sondern auch als praxisorientierte Lehrmittel dienen.
Ausblick: Gemeinsam in eine nachhaltige Zukunft
Unser Projekt ist erst der Anfang. Die Zusammenarbeit mit der MMUST zeigt, wie interkulturelle Partnerschaften und technologische Innovationen dazu beitragen können, die Landwirtschaft nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Gleichzeitig legen wir den Grundstein für weitere Projekte und einen intensiven internationalen Austausch zwischen unseren Hochschulen.
Wir freuen uns darauf, in den kommenden Wochen über die ersten Umsetzungen und Ergebnisse berichten zu können!